Zeitgenössischer Orientalischer Tanz

Ein realistischer  Brückenschlag zwischen den Kulturen

 Als  Tänzerin , Choreographin und Tanzpädagogin suche ich nach Antworten auf die Frage, wie das Aufgehen im Moment, die spontane Gestaltung und Interpretation und damit die sich frei ausdrückende, nicht genormte Individualität als Wesen und Kernaussage des Orientalischen Tanzes harmonisch mit einem westlichen Verständnis von einer ernst gemeinten Kunstausübung verbunden werden kann. In meinen TAI – TanzAusdruckImprovisations – Klassen,Workshops und Bühnenprojekten möchte ich mit ambitionierten Laien genau so wie mit professionell ausgerichteten Tanzbegeisterten meine tiefe Leidenschaft für den Orientalischen Tanz teilen und ihnen mögliche neue Perspektiven für die Ausübung ihres  Hobbys oder Berufs eröffnen.

Um dieser Aufgabe zu entsprechen, gehe ich über die Vermittlung von grundlegenden Techniken u. a. der Tanzimprovisation, des Modernen Tanzes, des Jazz oder des Balletts hinaus, denn das zeitgenössische Element bietet mehr als eine  Angleichung des “Bauchtanzes” an den herrschenden Zeitgeist oder die blosse Erweiterung des traditionellen Bewegungssvokabulars.

Nicht reine Formgebung darf der Antrieb sein: die TänzerIn kommuniziert mit ihrem Körper in einem sinnlichen Dialog, der dem Begriff der „Unterhaltung“ seine Oberflächlichkeit nimmt und zu seiner ursprünglichen Bedeutung zurückführt. Neben dem Erforschen der Bewegungstraditionen der unterschiedlichen Ursprungsländer und deren Verbindung mit der Basis der Westen entwickelten Bühnentanzformen spielt in meiner Definition des Zeitgenössischen Orientalischen Tanzes auch die kritische Betrachtung der sozialen und kulturellen  Stellung des Orient. Tanzes in Ost und West und das Durchbrechen seiner im Orientalismus  entstandenen Klischees eine wichtige Rolle – ein stetiges Hinterfragen, dass sich seit 30 Jahren in meiner Arbeit wiederspiegelt.

Experimentell, modern, theatralisch, avangardistisch, aus Tradition anders : 2003 habe ich nach langer Begriffssuche in Anlehnung an dem im angelsächsischen Raum verbreiteten “ Contemporary Middle Eastern Dance“ meine Herangehensweise als darstellende Künstlerin und Lehrerin als “ Zeitgenössischen Orientalischen Tanz” zusammen gefasst und damit eine für  Neuinterpretationen und Weiterentwicklungen des Orientalischen Tanzes allgemein verwendete Bezeichnung etablieren können.

TAI ( TanzAusdruckImprovisation)

Seit 2000 schöpfe ich als Dozentin und Choreographin aus meinen Erfahrungen  in Unterhaltung und Kunst , leite Workshops,Seminare, projektbezogene Klassen und Lehrer – Fortbildungen zu unterschiedlichen Aspekten des Zeitgenössischen Orientalischen Tanzes und bin in die Ausbildungszweige für Theater und Bühnentanz der ETAGE ( Schule für darstellende und bildende Künste ) in Berlin integriert.

Im Laufe meines Weges als Tanzpädagogin konnte ich eine Fülle von Unterrichtskonzepten erarbeiteten –  TAI – TanzAusdruckImprovisation beschreibt den Schwerpunkt der Inhalte am prägnantesten und umfasst:

  • das Erlernen und Vertiefen der aus zahlreichen Quellen schöpfenden technischen Basis des Zeitgenössischen Orientalischen Tanzes ,deren Nutzung für die Präzisierung des eigenen Repertoires und für die Entwicklung einer individuellen Bewegungssprache und Bewegungsqualität.
  • die Ausdrucks – und Empfindungsschulung mittels verschiedenster Techniken aus Schauspiel und Tanztheater
  • Die Nutzung der Improvisation als ursprüngliche und kreative Quelle des Orientalischen Tanzes, als Stilmittel und Handwerkszeug zum Verfeinern und Erweitern der gestalterischen und darstellerischen Qualität

Des Weiteren unterrichte ich

  • traditionell improvisierte Tanzformen wie den Akkordeon – Baladi ( Awadi)
  • zeitgenössische Interpretationen des Raks Sharki und der ägyptischen und türkischen Folklore
  • immer wieder neue Herangehensweisen für die Einbeziehung von Requisiten in den Tanz
  • sowie die sich durch ihre starke Emotionalität und  Ausdrucksintensität auszeichnenden Tänze der Roma

Welches Thema auch immer vermittelt werden soll: im Vordergrund steht das konsequente, konzentriert achtsame Üben und nicht das schnelle Erlernen und oberflächliche Kopieren von Bewegungsfolgen.