Zeitgenössischer Orientalischer Tanz / Contemporary Oriental

Der Orientalische Tanz ist eine den (weiblichen) Körper in seiner Eigenart annehmende Kunst, seine Tanzsprache ist voller komplexer Details, filigran und kraftvoll zugleich. Seine Strahlkraft entsteht durch ein feines Körperempfinden, das alle Sinne fördert und fordert. Aus seinen weich schwingenden oder akzentuierten Bewegungen sprechen Musikalität und Emotion, zwischen den Tanzenden und den ihnen Zuschauenden entsteht ein lebensbejahendes und heilendes Gemeinschaftsgefühl. Der Orientalische Tanz ist ein Geschenk, sein Atem entspringt der Erde, ist Kommunikation und Verbindung.

Nach 15 Jahren als Solistin in der Welt des intern. Varietes und des Circus und später auf  persönlicher, künstlerischer und feministischer Sinnsuche als Choreographin und Tanzpädagogin habe ich 2003 für meine zunehmend tanzspartenübergreifende Herangehensweise als darstellende Künstlerin und Lehrerin den Begriff des „Zeitgenössischen Orientalischen Tanzes” geprägt.

Unter ihm verstehe ich schon längst nicht mehr das Erweitern des glamourösen „Bauch“-Showtanzes um moderne, und/oder spektakuläre Effekte, eine Anpassung an den Zeitgeist und den westlichen Publikumsgeschmack, sondern hauptsächlich eine Umdeutung der durch viele Missverständnisse und oft schon im Orientalismus entstandenen und seit dem kaum verändernderter Exotismusschablonen. Daraus entsteht die Notwendigkeit, ursprüngliche Traditionen und kulturelle Wurzeln zu erforschen, zu hinterfragen und gegenbenfalls respektvoll neu zu interpretieren.

TAI(TanzAusdruckImprovisation)

In den unter diesem Titel zusammengefassten Workshops und Bühnenprojekten möchte ich mit ambitionierten Laien wie mit professionell Tanzschaffenden meine tiefe Leidenschaft für den Orientalischen Tanz , meinen fast 4 Jahrzehnte umfassenden Erfahrungsschatz teilen und möchte, neben dem Vermitteln von Tanzlust und Freude an einem ganzheitlichen Bewegungsansatz, auch Denkanstösse geben, mit den Teilnehmenden meiner Klassen „Über den Tellerand hinaus“ sehen.

In meinen Unterrichts – und Fortbildungskonzepten und Tanzthaterwerkstätten geht es um

  • das Erlernen ,Vertiefen und zu Eigen machen des aus zahlreichen Quellen schöpfende Repertoire des Zeitgenössischen Orientalischen Tanzes: neben der Erklärung des traditionellen Basisvokabulars mit Hilfe grundlegender Techniken des Modernen Tanzes, des Jazz oder des Balletts setze ich den Fokus auf die Nutzung der Improvisation als ursprüngliche und kreative Quelle des Orientalischen Tanzes, als Stilmittel und Handwerkszeug
  • das Wecken eines tiefer gehenden Interesses an den kulturellen Hintergründen
  • die individulle Förderung des Ausdrucks, der Empfindung, der gestalterischen Umsetzungsfähigkeit mittels verschiedenster Techniken aus Schauspiel und Tanztheater

Aktuelle Themen sind unter anderem

  • traditionell improvisierte Tanzformen wie den Akkordeon – Baladi  (Awadi)
  • zeitgenössische Interpretationen des Raks Sharki und der ägyptischen und türkischen Folklore in Choreographie oder Improvisation
  • immer wieder neue Herangehensweisen für die Einbeziehung von Requisiten in den Tanz
  • Musikinterpretation / improvisiertes Tanzen mit Live Musik
  • (Weibliche) Archetypen im Orientalischen Tanz
  • LehrerInnenfortbildung
  • Performances auf der Bühne und im öffentlichen Raum
  • Coaching / Regie / Dramaturgie / Konzeptentwicklung